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Turmberg und Holzbachtal

Am drei Kilometer nordwestlich von Frauenstein gelegenen Turmberg (623 m), findet man einen großen, auflässigen Steinbruch, der zur Schottergewinnung, u.a. für die Frauensteiner Kleinbahnstrecke, diente. Der hellrötliche Quarzporphyr bildet hier wohl eine Quellkuppe, zerfällt plattig und in liegende Säulen. Er gehört einem 300 m mächtigen und etwa 10 km langen Gang der ältesten "Ausbruchsgeneration" an. An diesen Porphyr grenzen wahrscheinlich noch letzte Deckenreste des Teplitzer Quarzporphyrs. Nachdem schon früher vom Turmberg auffällig viele Fremdgesteine ("Xenolithe" - hier Gneis) bekannt geworden waren, ist man in jüngerer Zeit auf eine "gang- bis schlotförmige magmatische Brekzie" sowie "Gneisbrekzienkörper" aufmerksam geworden. Sie zeugen von der heftigen vulkanischen Tätigkeit in der jüngeren Steinkohlenzeit. In Verlängerung dieser Ausbruchsspalte befindet sich südlich der Freiberger Straße und an der Hangkante des Gimmlitztales (Schillerhöhe) ein kleiner Porphyraufschluss mit plumpsäuliger Absonderung.

Wer den Turmberg aufsuchen will, wird sich - zu Fuß oder mittels Fahrrad - meist auf der Trasse der ehemaligen Kleinbahn bewegen. Noch ist nicht die gesamte, fast 20 km lange Strecke als Wander- bzw. Radweg hergerichtet. Auch haben sich seit der Streckenstilllegung 1971 zwischen dem Bahnschotter Gehölze und eine Reihe von anspruchslosen Pionierpflanzen angesiedelt, so dass die Trasse jetzt an eine langgezogene Steinrücke erinnert, die sich durch die Landschaft "windet".


ehemalige Bahntrasse nach Frauenstein

Das nordwestlich von Frauenstein gelegene Holzbachtal gehörte früher zu den durch die Landwirtschaft nur wenig beeinflussten Tälern. Im unteren Teil gab es in den trockenen Hangwäldern auch einzelne Fundorte von Seidelbast. Infolge Melioration und Beweidung der gesamten Talsohle ist nur ein schmaler Ufersaum ursprünglicher Vegetation (z.B. mit Wasserdost) übrig geblieben, dazu am Unterlauf nahe der Straßenquerung Friedersdorf - Oberbobritzsch ein Quellsumpf-Wäldchen mit Schwarz-Erle, Esche, Traubenkirsche und reicher Krautschicht. Als Überrest eines ehemaligen Torfstichs findet sich nördlich der Straße ein kleiner Teich mit Röhrichtsaum, und die weitläufigen Wiesen sind z.T. verschilft.


Blick vom Turmberg zum Burgberg